In den Valli di Lanzo gibt es eine Vielzahl lohnender und landschaftlich reizvoller Wanderziele, die man im Rahmen einer Mehrtagestour entdecken kann. Man wandert durch eine abgeschiedene und ursprüngliche, im deutschen Sprachraum nahezu unbekannte Alpenregion, auf manchen Routen begegnet man nur selten anderen Wanderern.

Wie bei den Tageswanderungen ausführlicher beschrieben, verlaufen die meisten Touren auf alten Alp- Saum- und Maultierwegen, sie sind in der Regel für einen „Normalwanderer“ unschwierig zu begehen und ohne alpinistische Schwierigkeiten. In einigen abgelegenen und wenig frequentierten Gebieten sowie in höheren Lagen im Bereich der Gipfel und Pässe können vereinzelte Wegabschnitte anspruchsvoller sein als anderswo. Wenig begangene Pfade können hier und da von der üppigen Vegetation überwachsen sein oder im hohen Gras verschwinden, vor allem im Bereich der Alpweiden. Die allermeisten Wege sind jedoch ausreichend markiert und problemlos aufzufinden. Auf einigen höhergelegenen Etappen müssen zwischendurch kleinere Blockfelder überquert werden, hier sollte man mit einem Mindestmaß an Trittsicherheit unterwegs sein.

Die hier vorgeschlagenen Zwei- oder Dreitagestouren sind sowohl Rund- als auch Streckenwanderungen. Die meisten kann man problemlos zu einer ein- oder mehrwöchigen Tour kombinieren, auch unter Einbeziehung der GTA (Grande Traversata delle Alpi), ein Weitwanderweg durch die gesamten piemontesischen Alpen, der die Valli di Lanzo in vier langen Etappen durchquert. Wo Ausgangs- und Endpunkt der Tour nicht identisch sind, besteht innerhalb der drei Lanzo-Täler die Möglichkeit, mit öffentlichen Verkehrsmitteln zum Ausgangspunkt zurückzukehren, falls man ein Auto zurückgelassen hat. Jede Mehrtagestour wird nach individuellen Wünschen und Ansprüchen zusammengestellt.

Übernachtet wird überwiegend in den Hütten des italienischen Alpenvereins CAI (= Club Alpino Italiano), die von Mitte Juni bis Mitte September bewirtschaftetet sind. Ausserhalb dieser Zeit steht ein immer offener Winterraum zur Verfügung. Bei einigen Mehrtagestouren übernachtet man in einfachen, aber oft wunderschön gelegenen Selbstversorger-Biwakhütten, diese sind i.d.R. kostenlos. In diesem Fall kümmere ich mich natürlich um das Abendessen meiner Gäste. Matratzen und Decken sind überall vorhanden, ein Schlafsack muss normalerweise nicht mitgeführt werden. Einige der Selbstversorgerhütten sind recht geräumig und im Vergleich zu den winzigen Biwakschachteln in anderen Gebieten recht komfortabel. Unter der Woche hat man sie recht häufig ganz für sich alleine, lediglich am Wochenende oder in den italienischen Sommerferien im August trifft man vereinzelt auf andere Wanderer. Die Stille ist allgegenwärtig.

Schwierigkeitsgrad der Touren:
T2/T3 (Erläuterungen zu den Schwierigkeitsgraden > siehe hier)

Wanderkarten:
Fraternali, Blatt 8, 1:25000 – Valli di Lanzo
L'ESCUSIONISTA editore, Blatt 17, 1:25000 – Alte Valli di Lanzo

Literatur:
Werner Bätzing und Michael Kleider: Die Lanzo-Täler

Zur besseren Übersicht sind die untenstehenden Mehrtageswanderungen nach den einzelnen Tälern sortiert. Jede Tour ist ausführlich beschrieben, mit zahlreichen Informationen über die Gegend, die man durchwandert. Dazu stichpunktartig die wichtigsten Infos zu den Anforderungen, Höhenunterschieden, Gehzeiten, Übernachtung, etc. sowie eine oder mehrere Fotogalerien mit zahllosen Eindrücken von der Tour. Bitte jeweils das erste Bild in der Albumvorschau anklicken und öffnen, am PC mit den Pfeiltasten auf der Tastatur weiterscrollen, auf dem Smartphone/Tablet einfach auf das Bild tippen, um zum nächsten zu gelangen.