Vallone dell‘Alpetta
Abwechslungsreiche Rundwanderung auf meist einfach zu begehenden Wegen auf der Sonnenseite des Val Grande di Lanzo, mit einem lohnenden Abstecher in das weitläufige Alpgebiet des Vallone dell‘Alpetta.
Die Wanderung beginnt bei der sehenswerten Kirchenkapelle von Rivotti (1452 m), ein Ortsteil der Gemeinde Groscavallo im oberen Val Grande di Lanzo. Die aus mehreren Häusergruppen bestehende Siedlung war bis zur Einstellung der traditionellen Berglandwirtschaft ganzjährig bewohnt, in den Wintermonaten lebt hier heute niemand mehr dauerhaft. Rivotti ist dennoch ein liebenswerter Ort, die meisten Anwesen sind gepflegt und werden noch instandgehalten. Viele der ehemaligen Bauernhäuser wurden in den letzten Jahren hübsch renoviert oder wieder aufgebaut, sie werden jedoch nur noch am Wochenende oder in den Ferien aufgesucht, meist von den Nachfahren der früheren Bewohner.
Von Rivotti folgt man zunächst den GTA-Wegweisern und wandert in einer Viertelstunde nach Crest (1534 m), eine in den Sommermonaten bewirtschaftete Alp. Wenig später stösst man bei den restaurierten Häusern von Balmes (1604 m) auf eine Alpstrasse, auf der man Richtung Westen weitergeht. An dieser Stelle erreicht man den sogenannten Sentiero Balcone, ein wunderschöner Höhenweg, der erst etwa 6 km weiter westlich bei der Gias Nuovo Fontane endet. Er verläuft auf einem unbefestigten und für den öffentlichen Verkehr gesperrten Fahrweg, der gleichzeitig die Zufahrt zu den Alpgebieten oberhalb von Pialpetta, Groscavallo und Forno ist. Der Weg führt zunächst durch lichten Birkenwald, bei den Alphütten von Mojes (1705 m) erreicht man offenes Gelände. Das Panorama von diesem malerischen Ort ist spektakulär, man überblickt nahezu das gesamte Val Grande di Lanzo, vom Monte Bellavarda im Osten bis zur beeindruckenden Gipfelkulisse des Alpenhauptkamms im Westen. Hier verlässt man die Alpstrasse bzw. den Sentiero Balcone und wandert durch das weitläufige Alpgebiet des Vallone dell‘Alpetta weiter talaufwärts.
Wenig später kommt man zu den renovierten Gebäuden der Gias Primavera (1757 m), ein wenig oberhalb befindet sich die Gias Alpetta (1847 m), die zu einer aussichtsreichen Rast einlädt. Die Hütehunde begrüssen einen schon von weiten mit ihrem Gebell, beide Almen werden in den Sommermonaten von einer sympathischen Familie bewohnt und bewirtschaftet, auch die Kinder helfen bei der Arbeit. Von den umliegenden Weiden ertönt Glockengebimmel, hier werden noch Kühe, Schafe und Ziegen gehütet, so wie seit vielen Generationen. Ein gastlicher Ort, wo man sich sofort willkommen fühlt, es dauert meistens nicht lange, bis man hereingebeten wird. Dann wird Kaffee gekocht und geschwatzt, einfach wunderbar, die Zeit vergeht wie im Flug. Einige der Alpgebäude wurden vor Jahrzehnten neu aufgebaut und modernisiert, ansonsten ist hier noch alles wie es war, auch der Käse wird noch gemacht wie anno dazumal. Der Brunnen plätschert friedlich vor sich hin, es riecht nach Mist, auf den Weiden kann man den Kühen beim Fressen zusehen. Eine kleine friedliche Welt für sich, hier kann man das Leben auf der Alp hautnah und authentisch beobachten.
Bei den Hütten der Gias Alpetta trifft man auf den sogenannten Anello dei Gias, ein sehr schöner und panoramareicher Rundweg, dem man in den nächsten beiden Stunden auf einem Teilstück folgt. In den Sommermonaten verliert sich spärliche Pfadspur bisweilen im hohen Gras, der Weg ist jedoch gut markiert und nicht zu verfehlen. Von der Gias Alpetta wandert man durch Weideland weiter talaufwärts zur Gias Costa (2050 m). Einige der Alpgebäude sind noch intakt, andere wiederum liegen mittlerweile in Ruinen. Bemerkenswert ist der riesige Felsbrocken, der in die Aussenfassade an einem der Ställe integriert wurde. Die Trockensteinmauern wurden seinerzeit einfach um diesen herum aufgeschichtet, eine in den piemontesischen Alpen häufiger praktizierte Bauweise. Von der Gias Costa quert man auf einer auffällig breiten und gepflasterten Mulattiera (= Saumweg oder Maultierweg) das obere Vallone dell‘Alpetta bis zur Gias Pian delle Cialme (2024 m), eine überaus interessante historische Weganlage, die von den Einheimischen Strada della Pala (im lokalen Dialekt „Vì d‘la Pala“) genannt wird. Auf weiterhin gutem Alpweg steigt man schliesslich am westlichen Rand des Tals wieder ab und kehrt zur Gias Alpetta (1847 m) zurück. Über Wiesen und Weiden geht es weiter hinab zur bereits sichtbaren Gias Giaute (1772 m). Jenseits der teils verfallenen Hütten beginnt ein besonders schöner Wegabschnitt, zwischen verstreuten Birken, Alpenrosen, Wacholder- und Blaubeerbüschen wandert man ohne nennenswerte Höhenunterschiede durch allmählich verbuschendes Weideland, mit tollem Panorama auf die umliegenden Berge. Dann geht es durch herrlichen Lärchenwald hinab zur Alpe Invers (1650 m) am Talausgang des Vallone di Vercellina. Von dort erreicht man in Kürze die Häuser von Balmes (1604 m) und wandert in einer Viertelstunde auf dem Aufstiegsweg über Crest zurück nach Rivotti (1452 m).
- April bis Oktober
- T2
- 4,5 Std.
- Höhenunterschied: 650 m
- Ausgangs- und Endpunkt: Rivotti (Frazione di Groscavallo, 1452 m)
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