Uja di Calcante
Abwechslungsreiche Rundwanderung auf der Sonnenseite des Valle di Viù. Ein beliebter Klassiker in den Valli di Lanzo, die Uja di Calcante ist trotz seiner geringen Höhe ein überaus lohnender Aussichtsgipfel und an Schönwetterwochenenden häufig frequentiert. Unter der Woche begegnet man unterwegs jedoch kaum einer Menschenseele. Viele Wege führen nach oben, die meisten starten vom Ortszentrum von Viù oder von Fubina, andere nehmen den langen Weg von Traves im Bassa Valle (Beschreibung > siehe hier), vom Colle della Dieta erreicht man den Gipfel sogar in weniger als zwei Stunden (> siehe hier). Der hier beschriebene Zustieg verläuft ein wenig abseits dieser Hauptrouten.
Die Wanderung beginnt bei der Häusergruppe von Ventrunera (966 m) oberhalb von Selvagnengo, ein abgelegener Ortsteil von Viù. Die Gegend war früher dicht besiedelt, nach dem Zusammenbruch der Berglandwirtschaft nach dem zweiten Weltkrieg leben hier heute nur noch wenige Menschen. Das schmale Asphaltsträsschen endet nach wenigen Kehren bei den Häusern von Millanera (1050 m, nicht in den einschlägigen Karten eingezeichnet). Ein idyllischer Ort mitten im Grünen, mit schönem Blick über das Valle die Viù. Die Stille hat das Regiment übernommen, zumindest scheint hier niemand mehr dauerhaft zu wohnen. Verschlossene Fenster und Türen, mittendrin ein grosser Gemüsegarten und ein paar herumstehende Blumentöpfe. Die wenigen Anwesen machen einen gepflegten Eindruck und werden vermutlich noch als Wochenend- oder Feriendomizil genutzt. Bei dem Wegweiser oberhalb des Weilers folgt man dem unbefestigten Fahrweg Richtung Osten bis zu einem offenen Unterstand, wo ein markierter Pfad abzweigt. Dieser führt zunächst in leichtem Auf und Ab entlang einer Trockensteinmauer durch allmählich verwilderndes Kultur- und Weideland, später steiler ansteigend durch einen herrlichen Kiefernwald. Nach einer Weile kommt man zu einer Wegkreuzung (zahlreiche Wegweiser) und überquert den Hauptweg, der von Fubina zum Colle della Cialmetta führt. Im weiteren Verlauf windet sich der bisweilen steile Pfad hinauf zum Colle Prà Lorenzo (1388 m). Hier stösst man auf den Weg, der von Traves aus dem Bassa Valle hinaufkommt. Ein malerisches Fleckchen auf einem aussichtsreichen Gratrücken, das Gipfelziel bereits vor Augen, ringsherum ein paar verstreute Kiefern und Lärchen und Birken, Blätter rascheln leise im Wind. Einsamkeit kann so wohltuend sein...
Vom Colle Prà Lorenzo folgt man dem Südostgrat der Uja di Calcante und steigt auf steilem und abschnittweise steinigem Pfad zwischen Felsen und vereinzelten Kiefern in einer guten halben Stunde zum Gipfelkreuz (1614 m). Der Schlussanstieg ist hier und da ein wenig unwegsam, jedoch an keiner Stelle ausgesetzt, auf den letzten Metern benötigt man an einer Passage die Hände zur Hilfe. Zur Belohnung gibt es ein grossartiges Panorama, im Westen die markante Pyramide des Rocciamelone (3537 m), davor Monte Lera (3358 m), Torre d‘Ovarda (3069 m) und weitere namhafte Erhebungen der Valli di Lanzo. Bei klarem Wetter zeigt sich im Norden die Levanna Orientale (3555 m) und das Gran Paradiso-Massiv (4061 m), Richtung Osten blickt man bis in die nahe piemontesische Tiefebene.
Der Abstieg von der Uja di Calcante führt durch die steile Nordwest-Flanke. Die Hauptspeise kommt gleich am Anfang, noch im Gipfelbereich muss eine kurze ausgesetzte felsige Stelle überwunden werden, hier ist Trittsicherheit erforderlich. Dann sind die Knie gefordert, auf steinigem und bisweilen rauhem Pfad geht es zunächst 300 Höhenmeter steil abwärts. Weiter unten wird das Gelände ein wenig freundlicher, man erreicht eine kleine Verebnungsfläche mit verstreuten Lärchen und kurz darauf den Colle della Cialmetta mit der Cappella di San Michele Arcangelo (1303 m). Die sehenswerte kleine Kirchenkapelle wurde von Einheimischen in ehrenamtlicher Arbeit aufwendig restauriert. Von hier nimmt man den Weg Richtung Fubina. Es folgt ein besonders schöner Abschnitt auf einer breiten, teils gepflasterten und die Felswände gemauerten Mulattiera (= Saumweg oder Maultierweg), die entlang der wilden Südwestflanke der Uja di Calcante sanft abwärts führt. Eine beeindruckende historische Weganlage, hier kann man eine Weile gemütlich vor sich hinschlendern. Nach etwa einer Dreiviertelstunde erreicht man die bereits oben genannte Wegkreuzung, der verbleibende Abstieg bis Selvagnengo verläuft auf dem Aufstiegsweg.
- Mai bis Mitte November
- T2/T3
- 5 Std.
- Höhenunterschied: ca. 700 m
- Ausgangs- und Endpunkt: Ventrunera (966 m), eine Häusergruppe oberhalb von Selvangnengo. Zufahrt über Oldrì, vor der Kehre am Ortseingang von Viù rechts abbiegen und der Beschilderung folgen.
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