Traves - Colle Prà Lorenzo - Uja di Calcante
Wunderschöne Rundwanderung auf teils wenig frequentierten Wegen im Bassa Valle di Lanzo, besonders lohnend im Frühjahr und im Herbst. Die liebliche und üppig grüne Umgebung von Traves, die malerischen Kiefernwälder und das phantastische Panorama vom Gipfel der Uja di Calcante sind die Höhepunkte dieser längeren Tour.
Die Wanderung beginnt in Villa (628 m), einer von 15 verstreuten Ortsteilen der Gemeinde Traves im Bassa Valle di Lanzo. Traves hat 530 Einwohner, aufgrund der guten Erreichbarkeit und der Nähe zur Kleinstadt Lanzo-Torinese ist der Ort im Vergleich zu anderen Bergdörfern recht belebt. Die meisten der Häuser sind dauerhaft bewohnt, auch von Familien mit Kindern und jungen Leuten, es gibt einen Laden, Apotheke, Bar, Restaurant und auch eine Unterkunft. Auf dem grossen Platz vor der Kirche treffen sich die Einheimischen zum Schwatz, das Dorfleben ist noch weitestgehend intakt.
Wenige Schritte hinter der Kirche von Traves folgt man den Wegweisern Richtung Colle Prà Lorenzo, Uja di Calcante und Punta Lunelle und geht durch die schmalen Gassen des Ortes. Hinter den letzten Häusern überquert man eine Wiese und folgt der wunderschönen teils gepflasterten Mulattiera (= Saumweg oder Maultierweg), die zwischen Trockensteinmauern durch verwildertes ehemaliges Kulturland und jungen Stangenwald zunächst sanft ansteigt. Nach etwa 40 Minuten erreicht man den Pian Bracon (830 m), eine früher als Viehweide genutzte kleine Hochfläche, die heute von Birken überwachsen ist. Hier gibt es einen offenen Unterstand mit Picknicktisch, der zu einer ersten Rast einlädt, ein schönes Plätzchen mitten im Grünen. Am Rand der kleinen Ebene überquert man ein unbefestiges Fahrsträsschen, der bequem zu begehende und gut markierte breite Weg windet sich nun in zahllosen Kehren durch herrlichen Kiefernwald hinauf. Auf etwa 1050 m trifft man auf eine Weggabelung, wo man geradeaus auf nun schmälerem Pfad weitergeht. Es folgt ein kurzer steiniger Abschnitt entlang der felsigen Südflanke der Punta Lunelle, am Wegesrand die Überreste eine ehemalige Goldmine. Durch lichten Wald mit verstreuten Lärchen, Kiefern und Birken quert man das obere Ordagna-Seitental und erreicht den Gratrücken mit dem Colle Prà Lorenzo (1388 m). Von hier folgt man dem Grat Richtung Nordwesten und steigt auf steilem und abschnittweise steinigem Pfad zwischen Felsen und vereinzelten Kiefern in einer guten halben Stunde zum Gipfelkreuz der Uja di Calcante. Der Schlussanstieg ist hier und da ein wenig unwegsam aber nicht ausgesetzt, auf den letzten Metern muss man an einer Stelle die Hände zu Hilfe nehmen. Das Panorama von der Uja di Calcante (1614 m) ist umfassend und eindrücklich, hier lohnt eine ausgiebige Gipfelrast. Man blickt auf viele namhafte Erhebungen der Valli di Lanzo, bei klarer Sicht zeigt sich im Norden das Gran Paradiso-Massiv (4061 m), im Osten verliert sich die piemontesische Tiefebene im Dunst.
Der Abstieg verläuft zunächst auf der Aufstiegsroute bis zum Colle Prà Lorenzo (1388 m), dort geht man geradeaus und folgt dem Grat für einige Minuten, bevor der Weg Richtung Nordosten abknickt. Auf grasigem Pfad steigt man nun durch verbuschendes ehemaliges Weideland ab und kommt zu der einzelstehenden Hütte von Bramafam (1100 m), eine seit langem aufgegebene Alp. Ein gottverlassener und mystisch anmutender Ort inmitten der Einsamkeit, in der Umgebung ragen unzählige abgestorbene Baumgerippe in den Himmel, was der Schönheit der Gegend jedoch keinen Abbruch tut. Von Bramafam geht es weiterhin kontinuierlich bergab, in den Sommermonaten wandert man hier und da durch hohes Gras. Schliesslich erreicht man den Talboden des Vallone di Ordagna und überquert den gleichnamigen Bach, der wenige Kilometer östlich in die Stura di Viù mündet. Der jetzt deutlich bessere Weg verläuft nun relativ eben durch dichten Wald, vorbei an den aufgegebenen Alpsiedlungen von Combacistel, Piazzola und Muande Castagna, die heute nahezu alle in Ruinen liegen. Kurz darauf kommt man nach Case Figial (750 m), ein hübsch renoviertes Anwesen auf einer kleinen Lichtung, was heute noch als Wochenend- oder Feriendomizil genutzt wird. Das verbleibende Wegstück ist gemütliches Genusswandern, zunächst führt der Weg ohne nennenswerte Höhenunterschiede entlang eines historischen Bewässerungskanals zu dem einzelstehenden Bildstock am Colle Colmet (717 m). Von dort geht es auf schönem Waldweg sanft bergab, wenig später erreicht man die Häuser der Località Fontana und eine Fahrstrasse, auf der man in 10 Minuten zur Kirche von Villa (628 m), dem Hauptort von Traves, zurückkehrt.
- Mitte April bis November, im Hochsommer kann es aufgrund der niedrigen Lage ziemlich heiss werden
- T2, T3 beim Schlussanstieg zum Gipfel
- 7 Std.
- Höhenunterschied: 1000 m
- Ausgangs- und Endpunkt: Villa (Frazione di Traves, 628 m)
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