Belfè - Longimala - Nuviant - Testa Paian
Variante IV
Aussichtsreiche Bergwanderung auf wenig frequentierten, aber meist einfach zu begehenden Pfaden. Die Testa Paian ist ein lohnendes Gipfelziel über dem unteren Val d‘Ala. Bei der hier vorgestellten vierten Variante verläuft der Zustieg durch die schattige Nordflanke des Tals, eine herrliche Tour mit vielen neuen und schönen Eindrücken.
Die Wanderung beginnt bei der Siedlung La Fabbrica (1008 m), ein Ansammlung von wenigen Häusern unmittelbar am Ufer des Fiume Stura di Ala, unweit von Ala di Stura, dem Hauptort des gleichnamigen Tals. Gleich am Anfang sorgt ein Schilderwald mit Wanderzielen am Parkplatz für Aufklärung – und wenig später für Verwirrung. Was nutzt dieser, wenn der eigentliche Wegbeginn im Gelände nirgendwo markiert ist? Man überquert den Fluss und geht links durch den kleinen Ort, nach wenigen Metern rechts abbiegen, auf einem unbefestigten Fahrweg unter einem meist stillgelegten Sessellift durch, an der folgenden Gabelung links und auf einem breiten steinigen Weg steil im Wald hinauf. Dieser mündet alsbald in eine unbefestigte Alpstrasse (Wegweiser), der man nun eine Weile bergwärts folgt. Zugegeben ist die erste Abschnitt auf der rücksichtslos in den Wald planierten Alpstrasse ein wenig langweilig, aber auf jede Mühsal folgt irgendwann eine Belohnung. Nach einer knappen Stunde liegt der Wald hinter einem, jede Monotonie hat irgendwann ein Ende. Vor einem die rustikalen, teils mit grossem Aufwand hergerichteten Häuser von Belfè (1280 m). Balsam für die Seele, endlose Weite, Kuhgebimmel, phantastische Aussicht, was will man mehr? Der Pian Belfè ist eine sanftgewellte Hochfläche an der Nordflanke des Val d‘Ala mit einigen verstreuten Gebäudegruppen: Belfè, Case Bernarda, Ginetta, Basas und ein wenig oberhalb Belfè di sopra. Einige der Alpgebäude werden heute noch landwirtschaftlich genutzt, andere wiederum wurden zu Wochenend- oder Ferienhäusern umgebaut. Ein wunderschönes Fleckchen, es lohnt sich, hier ein wenig zu verweilen und zwischen den sehenswerten Weilern hin und her zu schlendern.
Von Belfè folgt man noch Stück dem unbefestigten Fahrweg, geradeaus Richtung Süden bis zu dem einzelstehenden Alpgebäude von Basas, wo sich unmittelbar am Waldrand ein Wegweiser befindet. Auf nun schöner Mulattiera (= Saumweg oder Maultierweg) geht es sanft ansteigend bergauf. Nach 20 Minuten kommt man zu einer sonnigen Lichtung mit der Alpe Longimala (1406 m). Hühnergegacker, Hundegebell, Stallgeruch liegt in der Luft, mittendrin ein uralter rostiger Landrover. Vor den hübsch renovierten Gebäuden grasen jede Menge Pferde, die herrlich gelegene Alp wird noch bewirtschaftet und ist quasi ganzjährig bewohnt. Auf Nachfrage kann man hier sogar übernachten, Beppe, ein sympathischer Mittsiebziger, spendiert wohlwollend einen Kaffee, ein überaus gastlicher Ort mitten im Nirgendwo.
Oberhalb der Hütten an der Wegverweigung geht man links und steigt zunächst einige Höhenmeter bergab und überquert alsbald den Rio di Brusera. Danach knickt der Weg in östliche Richtung ab führt nur sanft ansteigend durch lichten Birken- und Lärchenwald. Nach einer Weile verläuft der gut markierte Pfad wieder durch offenes Gelände. Der Weg wird steiler und man erreicht ein weitläufiges Alpgebiet am Fuss der bereits sichtbaren Testa Paian mit der Alpe Nuviant (1611 m) und der Alpe Nuviant Falina (1670 m). Jenseits davon geht es auf nun spärlichen Pfadspuren (vereinzelte Steinmänner) über Wiesen und Weiden hinauf zu einem namenlosen Sattel unterhalb der Alpe del Conte, dort mündet der Pfad in einen unbefestigten Fahrweg. Kurz darauf geht man links über eine ebene Weide (Wegweiser), nach einem schweisstreibenden 20-minütigen Schlussanstieg steht man auf dem flachen Gipfelplateau der Testa Paian (1856 m). Ziel erreicht. Das Panorama von diesem weltabgeschiedenen Ort ist umfassend und eindrücklich. Im Westen präsentiert sich, zum Greifen nah, die gewaltige Gipfelkulisse des obere Val d‘Ala, Bessanese (3604 m), Uja di Ciamarella (3676 m) und Uja di Mondrone (2964 m) sind hier die markantesten Erhebungen. Im Norden zeigt sich der Gran Paradiso (4061 m), im Süden der lange Grat von der Rocca Moross (2135 m) bis zum Monte Ciriunda (2244 m), Richtung Osten blickt man ins Bassa Valle mit der dahinterliegenden Tiefebene.
Der Abstieg verläuft auf dem Aufstiegsweg.
- Mai bis Oktober
- T2
- 6 Std.
- Höhenunterschied: 850 m
- Ausgangs- und Endpunkt: La Fabbrica (Fraz. di Ala di Stura, 1008 m), ca. 500 m vor dem Dorfzentrum von Ala di Stura links von der Talstrasse abbiegen.
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