Catelli - Testa Paian
Variante II
Längere und abwechslungsreiche Bergwanderung auf einfach zu begehenden Wegen von Mezzenile im Bassa Valle (so nennen die Einheimischen das untere Lanzo-Tal) zur Testa Paian, ein lohnendes Gipfelziel über dem unteren Val d‘Ala. Das Ziel der Tour ist identisch mit dem der vorherigen, jedoch mit anderem Ausgangspunkt und modifizierter Routenführung, jede der beschriebenen vier Varianten ist lohnend und hat ihren eigenen Reiz.
Von Catelli (725 m), ein Ortsteil von Mezzenile, wandert man zunächst auf der schmalen Fahrstrasse hinauf nach Vernai (ca. 780 m), ein einzelstehendes Gehöft am Waldrand. Wenige Meter oberhalb bei einem Wegweiser beginnt eine wunderschöner alter Saumweg, der sich entlang von Trockensteinmauern den Wald hinaufwindet, vorbei an einigen Bildstöcken. Nach einer Weile kommt man an den Ruinen einer aufgegebenen Alp (ohne Namen in der Karte) vorbei. Im weiteren Verlauf überquert man mehrfach eine parallel verlaufende Fahrstrasse und erreicht schliesslich eine kleine Lichtung, wo sich die Cappella della Consolata (1074 m) befindet. Die sehenswerte Kirche wurde im 16. Jahrhundert von den Einwohnern von Mezzenile als Dank dafür errichtet, dass sie der Pest von 1520 entkommen waren. Das historische Gebäude wurde im Laufe der Zeit vergrössert und mehrfach umgebaut, auch heute wird noch einmal im Jahr im Rahmen eines Festes eine Messe abgehalten.
Bei der Cappella della Consolata bestehen zwei Möglichkeiten, die Wanderung fortzusetzen. Entweder folgt man oberhalb der Kirche den Wegweisern und nimmt den markierten Pfad, der in Falllinie steil im Birkenwald ansteigt, oder man bleibt einfach auf dem parallel verlaufenden Alpsträsschen, wo man genüsslich vor sich hinschlendern kann. Nach wenigen Kurven lohnt ein kurzer Abstecher zu der traumhaft schön gelegenene Alpsiedlung von Cialognamo di sopra (1220 m), die sich rechts oberhalb des Weges befindet. Ein malerisches Fleckchen am Rand einer kleinen Alphochfläche, mit tollem Blick auf die Bergkulisse des Val d‘Ala. Die Zeit scheint hier stehengeblieben zu sein. Einige wenige der uralten Alphütten werden noch instandgehalten und gepflegt, andere sind verfallen und liegen in Ruinen. Im weiteren Verlauf verschwindet die Alpstrasse nun eine Weile im dichten Birkenwald. Jenseits der Waldgrenze verläuft der Weg relativ eben und man erreicht in Kürze das mit grossem Aufwand renovierte Anwesen der Alpe Belvedere (1452 m), welches vor einiger Zeit zu Ferienwohnungen umgebaut wurde. Menschen trifft man hier jedoch nur selten. Der klangvolle Name ist schlichtweg Programm, bereits von hier geniesst man fantastische Weitblicke. Wenige Meter oberhalb zweigt bei einem Wegweiser ein markierter Pfad von der Alpstrasse ab, dieser führt zunächst leicht ansteigend auf einen mit Birken überwachsenen Geländerücken, kurz darauf erreicht man wieder offenes und aussichtsreiches Gelände. Weiter zwischen verstreuten Birken hinauf zum Gipfel der Testa della Cialma (1630 m). Rucksack absetzen, Picknick auspacken und die Füsse in den Himmel strecken. Auch hier lohnt es sich, ein wenig zu verweilen und die wunderschöne Umgebung zu geniessen.
Der Weiterweg führt zunächst ohne nennenswerte Höhenunterschiede weiter Richtung Westen, die Hänge sind überwachsen mit Alpenrosen, Wacholderbüschen, Birken und vielen verstreuten Ebereschen. Im März und April können hier noch vereinzelte Schneereste liegen, da die zu durchquerende Flanke nordexponiert im Schatten liegt. Nach einem kurzen Anstieg mündet der Pfad in einen unbefestigten Fahrweg, auf diesem weiter aufwärts bis zu einem einzelstehenden Alpgebäude. Vor einem liegt die Alpe del Conte (1767 m), ein faszinierender und friedvoller Ort auf einer weiten Hochfläche zwischen dem Bassa Valle di Lanzo und dem Val d‘Ala. In den Sommermonaten weiden hier unzählige Kühe, aus der Milch wird noch auf traditionelle Art Käse gemacht. Die Alpe del Conte (Conte = dt. Graf) wurde einst nach dem Grafen Luigi Francesetti (1775–1850) von Mezzenile benannt, er war Unternehmer, Intellektueller und Politiker. Hinter den Alpgebäuden mit den beiden grossen Ställen mündet der Weg in einen geschotterten Fahrweg, dem man rechts folgt. Kurz darauf geht es links über eine ebene Weide (Wegweiser), zum Schluss steil hinauf auf das breite Gipfelplateau der Testa Paian (1856 m). Das Panorama ist umfassend und eindrücklich, bei schönem und klarem Wetter bleiben hier keine Wünsche offen. Über dem Val d‘Ala erheben sich Bessanese (3604 m), Uja di Ciamarella (3677 m) und Uja di Mondrone (2964 m), im Norden zeigt sich der Gran Paradiso (4061 m), Richtung Osten blickt man ins Bassa Valle und auf die dahinterliegende piemontesische Tiefebene.
Der Abstieg verläuft auf dem Aufstiegsweg.
- Mitte März bis November
- T1 auf den unbefestigten Fahrwegen
T2 auf allen anderen Wegabschnitten - 7 Std.
- Höhenunterschied: 1125 m
- Ausgangs- und Endpunkt: Catelli (Frazione di Mezzenile, 725 m)
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