Punta Prarosso - Pilone del Merlo
Wunderschöne und panoramareiche Tour auf wenig begangenen Pfaden. Die Rundwanderung verläuft abschnittsweise auf einem aussichtsreichen Höhenweg auf dem Gratrücken zwischen dem Valle Tessuolo und dem Val Malone, zwei relativ kurze Nebentäler am Alpenrand, die in der Nähe von Lanzo Torinese und Corio in die Po-Ebene münden.
Am Ausgangspunkt der Wanderung lohnt ein kurzer Spaziergang durch Saccona, ein abgeschiedenes Dorf am Talausgang des Valle Tessuolo und einer von zahlreichen verstreuten Ortsteilen von Coassolo Torinese. Die einstigen Bewohner waren Bergbauern, sie lebten von der Land - und Viehwirtschaft, mittlerweile ist das Dorf nahezu unbewohnt. Saccona hat heute nur noch einen einzigen dauerhaften Bewohner. Einige der Häuser werden noch gepflegt und instandgehalten und an den Wochenenden oder im Sommer von den Nachfahren der früheren Bewohner aufgesucht, andere wiederum sind seit vielen Jahrzehnten verlassen. Wo früher drei Generationen unter einem Dach lebten, bröckelt heute der Putz, manche der Anwesen sind mittlerweile völlig verwahrlost und verwildert, die rasch vorrückende üppige Vegetation kennt kein Erbarmen.
An der Kirche von Saccona (900 m) beginnt eine recht steile Mulattiera (= Saumweg oder Maultierweg), die zunächst durch einen Kastanienwald, später durch Birkenwald führt. Am Wegesrand die Ruinen der Case Bogino, die heute mitten im Wald stehen, das umliegende, einst gerodete und mühsam bewirtschaftete Kulturland und die Viehweiden verwildern und sind von unzähligen Birken überwachsen. Nach einer guten Stunde überquert man eine unbefestigte Fahrstrasse und erreicht eine grössere Lichtung mit den Hütten der Grange Prarosso (1259 m), mit schöner Aussicht auf die Berge der Valli di Lanzo. Der Name Grange ist eine im Piemont häufig verwendete Bezeichnung für eine Alp oder Alm. Jenseits der obersten Gebäude mündet der Weg erneut in einen Fahrweg, dem man aber nur kurz folgt. Wenig später erreicht man offenes Gelände, weiter auf schönem Alpweg zwischen verstreuten Birken, Farnen und Alpenrosen hinauf auf die Punta Prarossa (1499 m), ein aus der Ferne unscheinbarer Gipfel auf dem langen Gratrücken zwischen dem Valle Tessuolo und dem östlich gelegenen Val Malone. Das Panorama von diesem weltabgeschiedenen Ort ist umfassend und eindrücklich, im Westen blickt man auf den den etwa 25 km entfernten Alpenhauptkamm und auf viele namhaften Gipfel der Valli di Lanzo, von der Uja di Ciamarella (3676 m) bis zur Gruppe der Levanne (3619 m). Im Osten die piemontesische Tiefebene, bei klarer Sicht sieht man das Häusermeer von Turin. Im Süden zeigt sich der Monviso (3841 m), die höchste Erhebung der Cottischen Alpen, jenseits davon die Seealpen und die Ligurischen Alpen. Dieses herrliche Panorama begleitet einen in den nächsten Stunden.
Von der Punta Prarosso folgt man dem Gratrücken Richtung Süden und steigt etwa 100 Höhenmeter in einen kleinen Sattel hinab. Die Felsen werden grösstenteils umgangen, nennenswerte Schwierigkeiten gibt es hier nicht, an einer Stelle ist jedoch Trittsicherheit erforderlich. Danach ist Schwitzen angesagt, es folgt ein kurzer, aber ziemlich ruppiger Gegenanstieg, wenig später steht man auf dem Gipfel des Bric Castello (1473 m). Auf der anderen Seite windet sich der Pfad durch einen ziemlich steilen Kanal entlang einer Felswand hinab, dieser kurze Abschnitt ist mit einem Seil gesichert. Man überquert einen flachen birkenübersäten Sattel und steigt danach zwischen Felsen und Alpenrosen auf die Rocca Rubat (1442 m). Jenseits des Gipfels wird das Gelände ein wenig sanfter, auf nun gutem und einfach zu begehendem Weg steigt man in etwa 20 Minuten zum Pian di Rossa (1307 m) ab, eine Wiese auf einer kleine Verebnungsfläche. Der Weiterweg folgt einem steilen Geländerücken, der heute mit Birken überwachsen is. Nach einer Weile kommt man zu einem schönen Aussichtspunkt am Rande eines Geröllfeldes, mit schönem Blick auf die Berge am Alpenrand und auf das Talbecken mit der Kleinstadt Lanzo Torinese. Oder man macht es sich weiter unten (Wegweiser) auf der Panchina del basilisco gemütlich, eine hölzerne Bank auf einer kleinen Lichtung, benannt nach einem Fabelwesen, das sich hier herumtreiben soll. Weiter abwärts bis zum Pilone del Merlo (1044 m), ein historischer Bildstock am Waldrand aus dem Jahr 1822. Auch hier lohnt es sich, ein wenig zu verweilen, ein friedvoller Ort mitten im Grünen, der zu einer beschaulichen Rast einlädt. Nur wenige Schritte weiter unterhalb, mitten im lauschigen Buchenwald, die lange ersehnte Erfrischung am Brunnen der Fontana Curnaa (1007 m), nach vielen Stunden die erste Wasserstelle, an der man vorbeikommt. Zehn Minuten später mündet der Pfad in einen Forstweg, auf dem man in Kürze Olla Superiore (912 m) erreicht, ein kleiner Weiler, der nur aus wenigen Häusern besteht. Auf einem alten Saumweg geht es in wenigen Minuten hinab nach Olla Inferiore (850 m), von dort auf schönem Waldweg bis zur Talstrasse am Ortseingang von Vietti (810 m), ein nur noch von wenigen Menschen bewohnter Ortsteil von Coassolo Torinese. Von Vietti wandert man auf der nahezu unbefahrenen Fahrstrasse in 20 Minuten zurück nach Saccona.
- März bis November, besonders lohnend im Frühjahr und im Herbst
- T2
T3 auf wenigen kurzen Abschnitten - Gehzeiten:
3,5 Std. (nur bis zur Punta Prarosso mit Abstieg auf dem Aufstiegsweg)
5,5 Std. (Rundwanderung via Pian di Rossa und Pilone del Merlo) - Höhenunterschiede:
600 m (bis zur Punta Prarosso)
800 m (Rundwanderung via Pian di Rossa und Pilone del Merlo) - Ausgangs- und Endpunkt: Saccona (Frazione di Coassolo Torinese, 900 m)
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