Punta dell‘Aggia
Wenig bekannter und kaum frequentierter Gipfel auf der Wasserscheide zwischen dem Valle Tesso und dem nördlich gelegenenen Valle Orco.
Vom grossen Gedenkstein für die Gefallenen des Krieges am Colle della Forchetta (1589 m) folgt man dem zunächst der unbefestigten Alpstrasse, die zur Alpe di Monastero führt. Nach etwa 10 Minuten, unmittelbar hinter eine Kehre, verlässt man das Fahrsträsschen und steigt in Kürze auf den aussichtsreichen grasigen Kamm, der das Val Grande di Lanzo vom östlich gelegenene Valle Tesso trennt. Mitten auf dem Grat steht eine originelle handgeschnitzte Holzfigur, die die Einheimischen Decollo di Menulla (1663 m) nennen. Die Aussicht ist bereits von hier atemberaubend, Richtung Westen blickt man auf die Berge der Valli di Lanzo, im Osten erstreckt sich die nahe Tiefebene, bei klarem Wetter sieht man die Millionenmetropole von Turin. Wenige Minuten später kommt man an einem einzelstehenden renovierten Alpgebäude vorbei, rechter Hand die Hütten von Alpet (1650 m). Der Pfad folgt weiterhin dem Gratverlauf, nach einem kurzen Gegenanstieg kommt man zu einer weiteren Gruppe von Alpgebäuden. Unmittelbar davor der Roc del Gal (1693 m), ein etwas grotesk anmutender Felsbrocken, der mitten in der Landschaft herumsteht. Bei den Hütten der Prati della Fontana (1701 m) mündet der Weg in die parallel verlaufende unbefestigte Alpstrasse, auf der man nun in einer knappen Stunde zur Alpe di Monastero (1971 m) geht, gemütliches Genusswandern mit tollem Panorama. Der Lago di Monastero (1992 m) ist nur einen Steinwurf von der gleichnamigen Alp entfernt. Der malerische Bergsee befindet sich inmitten eines weitläufigen Alpgebietes, wo auch heute noch in den Sommermonaten unzählige Kühe und Rinder weiden. Von dort weiter bis zur nahen Alpe di Coassolo (2026 m), die von Ende Juni bis Mitte September bewirtschaftet wird. Hier wurde im Jahr 2022 eine neue Selbstversorgerunterkunft fertiggestellt, die jedoch nur mit Schlüssel zugänglich ist.
Im weiteren Verlauf bleibt man auf dem Alpsträsschen, was zur östlich gelegenen Alpe Costapiana führt. An einer Weggabelung folgt man dem geschotterten Fahrweg, der unmittelbar vor dem Colle di Perascritta (2158 m) endet. Der verbleibende Aufstieg bis zum Gipfel ist bisweilen ein wenig mühsam, aber ohne nennenswerte Schwierigkeiten. Bei dem hier in den Sommermonaten recht häufig auftretenden Nebel sollte man jedoch aufpassen, dass man die Orientierung nicht verliert. Über die steile grasige Westflanke steigt man weglos in etwa 20 Minuten zu dem riesigen Steinmann auf dem langen Gipfelgrat der Punta dell‘Aggia (2254 m). Hier kommt nur selten jemand vorbei, genau der richtige Ort zum Entschleunigen. Das Panorama ist eindrücklich, im Norden zeigt sich der Gran Paradiso (4061 m) mit all seinen Trabanten, östlich davon das Monte Rosa-Massiv (4634 m), im Westen die Gruppe der Levanne (3619 m) und viele andere namhafte Erhebungen der Valli di Lanzo. Im Osten erstreckt sich die piemontesische Tiefebene, im Süden grüsst der Monviso (3841 m), bei klarem Wetter blickt man bis in die Seealpen.
Der Rückweg verläuft auf der Aufstiegsroute. Die Tour ist beliebig verlängerbar. Anstatt am Colle della Forchetta kann man die Wanderung bereits in der Nähe des Colle San Giacomo beginnen (+1 Std. im Auf- und Abstieg) oder alternativ vom Brunnen der Fontana Sistina starten (+2,5 Std. im Auf- und Abstieg).
Im Hochsommer ist ein früher Aufbruch ratsam, am besten bereits vor Sonnenaufgang. Vor allem im Juli und August bildet sich ab den späten Vormittagsstunden häufig Nebel, bedingt durch die feuchtwarmen Luftmassen, die aus der nahen und im Sommer oft brütend heissen Tiefebene aufsteigen.
- Mai bis Oktober, beste Wetterbedingungen im Frühsommer und im Herbst.
- T1 auf dem Alpsträsschen
T3 beim Schlussanstieg zum Gipfel - 4 Std.
- Höhenunterschied: 675 m
- Ausgangs- und Endpunkt: Colle della Forchetta (1589 m) an der unbefestigten Alpstrasse zur Alpe di Monastero, Zufahrt von Chiaves (Fraz. di Monastero di Lanzo). Die Strasse ist von Mitte Juni bis Ende Oktober geöffnet, ansonsten an der geschlossenen Schranke, ca. 3 km oberhalb von Fontana Sistina.
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