Pianardi - La Cialma - I Crot - Frassa - Alboni
Aussichtsreiche Streckenwanderung auf einem wunderschönen Höhenweg auf der Sonnenseite des Val Grande di Lanzo.
Die Wanderung beginnt am Strassenende oberhalb der Cappella di San Pancrazio von Pianardi (1146 m), einer der verstreuten Ortsteile von Chialamberto auf der Sonnenseite des Val Grande di Lanzo. Das kleine Dorf ist schon seit langer Zeit nicht mehr dauerhaft bewohnt. Die meisten der alten Bauernhäuser sind jedoch hübsch renoviert und werden an den Wochenenden oder in den Ferien aufgesucht, meist von den Nachfahren der früheren Bewohner, die heute in den Städten der nahen Tiefebene leben und arbeiten. Ein alter Saumweg führt entlang einer fein säuberlich gemähten Wiese in Kürze nach Ronco Bianco (1180 m), ein idyllischer kleiner Weiler am Waldrand, wo die Zeit stehen geblieben zu sein scheint. Hier rührt sich hier nicht viel, es ist der Charme des Vergänglichen, der solche Orte liebenswert macht, von manchen Häusern stehen nur noch die Grundmauern. Aber auch hier trifft man auf vereinzelte blumengeschmückte Anwesen, die noch instandgehalten werden, inmitten der alten Gemäuer ein gepflegter Garten, wo Salat und Gemüse gedeihen.
Jenseits des Ortes lässt man die Zivilisation hinter sich, zumindest das, was heute davon übrig geblieben ist, die Marschrichtung lautet bergauf. Auf einem alten Saumweg wandert man anfangs durch Kastanienwald, weiter oben dominieren Buchen und Birken. An einem steileren Abschnitt entlang einiger Felswände windet sich der interessante alte Alpweg über kunstvoll im Gelände angelegte Treppenstufen nach oben. Nach einem knapp zweistündigen Anstieg kommt man zu den Hütten von La Daia (1715 m). Die nicht mehr beweideten Wiesen in der näheren Umgebung verbuschen allmählich und werden eines Tages völlig im Birkenwald verschwunden sein. Jenseits der Waldgrenze erreicht man das weitläufige Alpgebiet von La Cialma (1816 m) mit zahlreichen verstreuten Hütten. In den Sommermonaten trifft man bisweilen auf ein paar grasende Rinder, ansonsten begegnet man hier meist keiner Menschenseele. Einsamkeit kann so schön und bereichernd sein, um einen herum weites sanft gewelltes Land mit grasigen Matten und vereinzelten windzerzausten Birken. Von hier überblickt man nahezu das gesamte Val Grande di Lanzo, vom Monte Bellavarda im Osten bis zum Alpenhauptkamm im Talschluss, das tolle Panorama begleitet einen noch eine ganze Weile. Von den obersten Hütten (Wegweiser, Wasser) von La Cialma wandert man nun relativ eben Richtung Westen, die spärliche Wegspur verliert sich bisweilen im hohen Gras. Dann geht es wenige Höhenmeter bergab, auf einem sorgfältig gepflasterten Abschnitt überquert man mühelos ein kleines Geröllfeld und kommt kurz darauf zu den Alphütten von Crot Superiore (1829 m). Von dort auf spärlichen Pfadspuren entlang einer grossen auffälligen Weidemauer weiter abwärts bis Crot Inferiore (1769 m), drei aneinandergereihte steinerne Alpgebäude auf einem herrlichen Aussichtsbalkon. Ein lauschiges Plätzchen mitten im Nirgendwo. Weiter unten verschwindet der Pfad im dichten Wald und mündet nach 20 Minuten in den markierten Saumweg, der von Alboni hinaufkommt. Auf diesem in wenigen Minuten hinab nach Frassa (1601 m).
Frassa ist eine ehemalige Temporärsiedlung (auch Sommersiedlung genannt) und war vor der Einstellung der traditionellen Alpwirtschaft von Frühjahr bis zum Herbst dauerhaft bewohnt, heute steht man in einem Geisterdorf. Die kleine Kirchenkapelle ist eines der wenigen noch intakte Gebäude der kleinen Weilers. Die uralten Häuser und Ställe scheinen in sich selbst ruhen, sie fristen ihr Dasein und verfallen im Laufe der Zeit. Die früher mühsam kultivierten Ackerbauterrassen und die umliegenden Weiden sind von der üppigen Vegetation überwuchert oder mittlerweile ganz im Wald verschwunden. Auf nun gut markiertem und einfach zu begehenden Weg wandert man in einigem Auf und Ab, aber relativ höhenparallel entlang der Südflanke des Val Grande di Lanzo, mal im Wald, mal durch freies Gelände. Nach einer Weile kommt man zu einer kleinen Lichtung mit den Ruinen von Biollè (1598 m), ebenfalls eine ehemalige kleine Temporärsiedlung. Ein paar verstreute Häuser, Hütten und Ställe, vor vielen Jahrhunderten aus sorgfältig aufeinandergeschichteten Steinen errichtet. Ringsherum Weiden und Mähwiesen, die allmählich vom vorrückenden Wald beschlagnahmt werden. Eine grüne Idylle inmitten einer vergessenen Welt. Auch hier wurde einst gelebt und gewirtschaftet, heute blickt man auf einen gottverlassenen Ort.
Von Biollè führt der Weg durch Buchenwald hinab zum Rio Unghiasse, der hier tosend zu Tal stürzt. In unmittelbarer Nähe befinden sich einige herrliche Badegumpen, die zu einer sommerlichen Erfrischung einladen. Nach einem kurzen Gegenanstieg erreicht man die steinernen Alpgebäude von Mea (1526 m), die sich in beeindruckend schöner Lage auf einer aussichtsreichen Anhöhe über dem Tal gruppieren. Einige der Gebäude wurde vor einigen Jahren wieder aufgebaut, andere liegen in Ruinen. In unmittelbarer Nähe die auffällige Felsgestalt des Bec di Mea (1546 m), wo sich gelegentlich Sportkletterer austoben. Von Mea geht es zunächst auf einem unbefestigten Fahrweg weiter abwärts nach Benne (1466 m), im lokalen Dialekt auch Benes genannt, die winzige Siedlung besteht nur aus wenigen renovierten Gebäuden. Hier zweigt ein markierter Pfad von dem grasigen Fahrweg ab, auf diesem nun durch schattigen Buchenwald in 10 Minuten zu den Häusern von Campo della Losa di sopra (1437 m) und Campo della Losa di mezzo (1412 m), den obersten Gebäudegruppen von Alboni. Nach einem kurzen Abstieg erreicht man die grosse Hochebene von Alboni (1390 m) mit der sehenswerten Cappella di San Grato, der Endpunkt dieser Wanderung.
Eindrücke von der beschriebenen Tour befinden sich in der zweiten Fotogalerie, das erste Album enthält einige Impressionen von Pianardi und Ronco Bianco.
- April bis Oktober
- 6 Std.
- Höhenunterschied: 800 m
- Ausgangspunkt: Pianardi (Frazione di Chialamberto, 1167 m)
- Endpunkt: Alboni (Fraz. di Groscavallo, 1390 m)
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