Monte Civrari (Punta Imperatoria)
Lange und bisweilen schweisstreibende Gipfeltour auf abschnittsweise rauhen und steinigen Pfaden.
„Dal Civrari si vede il mondo – Vom Monte Civrari sieht man die Welt“. Die emotionalen Worte der Bäuerin von der Alpe Frestè, die ich unterwegs treffe, klingen wie Musik in meinen Ohren. Eine wohltuende Motivation am Beginn eines noch weiten Weges. Und wenige Stunden später hat man die erfreuliche Gewissheit, dass sie im wahrsten Sinne des Wortes recht hatte.
Die Wanderung beginnt in Niquidetto (1185 m), ein abgelegenes Dorf mit nur wenigen Einwohnern unweit des Colle del Lys. Bevor man sich auf den langen Weg macht, sollte man sich einen Moment Zeit nehmen und ein wenig durch die Gassen des kleinen Dorfes schlendern. Niquidetto bezeichnet man als das Dorf der bemalten Dachplatten (il borgo delle lose dipinte), 22 kleine Kunstwerke an den Wänden der Häuser, eines schöner als das andere, jedes der Motive ist einzigartig, wahrlich eine originelle und kreative Idee.
Jenseits des Dorfes verschwindet der Weg alsbald im Wald, durch verwildertes Kulturland geht es zunächst gemächlich bergauf. Bei den Ruinen der Muande Costassa (1295 m) erreicht man eine kleine Hochebene, vor einem liegt das menschenleere Vallone del Civrari, durch das der weitere Aufstiegsweg führt. Zunächst macht der Weg jedoch einen Schlenker Richtung Süden, zwischen verstreuten Birken wandert man durch Weideland hinauf zur Alpe Frestè (1431 m), die sich auf einer aussichtsreichen Alphochfläche befindet. Das Gebimmel der Kuhglocken begrüsst einen schon von weitem. Die bellenden Hütehunde erledigen prompt die „Anmeldung“ bei der hier in den Sommermonaten lebenden Familie. Eine wunderbare Begegnung mit freundlichen und aufgeschlossenen Menschen. Nach einer gemütlichen Rast lässt man die Zivilisation hinter sich, die Marschrichtung der nächsten Stunden lautet bergwärts. Der Weg windet sich durch zunächst lichten Birkenwald nach oben, das Ziel bereits vor Augen, der lange flache Gipfelgrat des Monte Civrari. Aber bis dahin ist noch gutes Stück des Weges. Jenseits der Baumgrenze wird der Weg steiler und steiniger, an einigen Stellen führt er über schräge Felsplatten, die bei Nässe rutschig sind. Nach etwa zwei Stunden erreicht man eine weite Hochfläche mit dem idyllischen Laghetto del Civrari (1956 m). Der Weg knickt Richtung Westen ab und schraubt sich in unzähligen Kehren durch viel Geröll in einer weiteren Stunde hinauf zur Punta Imperatoria, dem Westgipfel des Monte Civrari (2302 m). Von hier oben sieht man die Welt, wie bereits eingangs erwähnt. Im Norden der Gran Paradiso (4061 m), im Westen der Alpenhauptkamm vom Rocciamelone (3538 m) bis zur Bessanese (3604 m), im Nordosten zeigt sich das Monte Rosa-Massiv (4634 m). Im Osten erstreckt sich die piemontesische Tiefebene, mit etwas Glück sieht man die Millionenmetropole von Turin. Im Süden grüsst der Monviso (3841 m), bei klarem Wetter reicht der Blick bis in die Seealpen.
Der Abstieg verläuft auf dem Aufstiegsweg. Nach der Alpe Frestè kann man ein wenig abkürzen indem man auf dem unbefestigten Fahrsträsschen nach Niquidetto absteigt.
- Juni bis Oktober
- T3
- 7,5 Std.
- Höhenunterschied: 1120 m
- Ausgangs- und Endpunkt: Niquidetto (Frazione di Viù, 1185 m)
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