Laietto - La Tea - Pianfè
Kurzweilige Runde auf wenig begangenen Wegen von Alp zu Alp. Stille und Einsamkeit zum Anfassen, jede der weiten Alphochflächen ist anders und eine kleine Welt für sich.
Die erste Wegstunde ist gemütliches Genusswandern. Vom westlichen Ortsrand von Martassina (1187 m) geht es auf einem unbefestigten Fahrweg durch den Wald zunächst zur grossen Lichtung von Li Sart (1298 m). Jenseits der verstreuten Alpgebäude verschwindet der breite Weg wieder im dichten Buchenwald und windet sich in einigen Kurven hinauf nach Laietto (1527 m). Die ehemalige Sommersiedlung befindet sich am Rand einer weiten Alphochfläche, mit schönem Panorama über das Val d‘Ala. Die kleine Kirchenkapelle ist das einzige noch intakte Gebäude, zahlreiche Hütten und Ställe liegen mittlerweile in Trümmern und werden allmählich von der vorrückenden Vegetation überwuchert. Ein stimmungsvoller Ort mit einer ganz besonderen Atmosphäre, eine Mischung aus Idylle und trauriger Realität.
Von Laietto bestehen zwei Möglichkeiten, die Wanderung fortzusetzen, entweder man geht von hier direkt in einer Dreiviertelstunde nach La Tea, viel schöner ist jedoch der kleine Umweg über Vertea (+ ca. 1 Std.). Hierbei folgt man zunächst dem unbefestigten Fahrweg, alternativ geht man einfach über die Weiden hinauf bis zu einem weithin sichtbaren einzelstehenden Alpgebäude. Bei einem Wegweiser zweigt ein markierter Pfad ab, der durch malerischen Lärchenwald hinauf zu den Alphütten von Vertea (1742 m) führt. Drei steinerne Alphütten am Rand eines weiten Hochtals, genau der richtige Ort für eine beschauliche Rast, ganz besonders im Frühsommer. Dann sind die Wiesen übersät von Bergblumen, Trichterlilien, Trollblumen und Alpenrosen geben sich ein farbenfrohes Stelldichein. Bei den Hütten verlässt man den markierten Weg und geht auf spärlichen Pfadspuren Richtung Osten, kurz darauf überquert man einen kleinen Seitenbach. Weiter über grasige Matten zur bereits sichtbaren Alpe Prato di sopra (1745 m), in manchen Karten auch Prà d‘Souri genannt. Die herrlich gelegene Alp ist in den Sommermonaten bestossen, die Hütehunde verteidigen mit lautem Gebell ihr Revier, auf den umliegenden Weiden grasen Kühe und Rinder. Auf nun gutem und markiertem Alpweg steigt man in Kürze ab zur Alpe Prato di sotto (Prà d‘Suttà, 1686 m), eine einzeln stehende Hütte am Waldrand. Von dort weiter durch lichten Lärchenwald hinab nach La Tea (1539 m), eine archaisch anmutende Alpsiedlung in aussichtsreicher Lage über dem Val d‘Ala. Auch hier scheint die Zeit stehen geblieben zu sein, einige wenige Alpgebäude werden noch genutzt, andere wurden bereits vor Jahrzehnten ihrem Schicksal überlassen und verfallen. Die zahllosen Hinterlassenschaften auf den umliegenden Weiden verraten jedoch, dass hier noch gelegentlich Tiere hinaufgetrieben werden. Ansonsten rührt sich hier nicht viel, viele der verstreuten Alphütten liegen mittlerweile in Ruinen, man blickt in leere Ställe und auf eingestürzte Dächer, mittendrin herumliegender Unrat, ein verblichener Bildstock und eine rostige Schubkarre. Es ist die Poesie des Vergänglichen, die solche Orte liebenswert macht.
Von La Tea geht es weiter ostwärts, der heute kaum noch begangene alte Alpweg führt in einigem Auf und Ab durch schönen Buchenwald zu der riesigen Alphochfläche von Pianfè (1480 m). Ringsherum weites Land mit saftigen Wiesen und ein paar verstreuten Alpgebäuden. Die Stille ist allgegenwärtig, auch hier ist keine Menschenseele zu sehen, ein lauschiges Plätzchen, was zum Verweilen einlädt. Bei der westlichen Gebäudegruppe verlässt man den markierten Weg und geht zunächst weglos über die Weiden Richtung Süden. Bereits nach wenigen Metern trifft man wieder auf einen eindeutigen Pfad, der zunächst am Waldrand entlang führt und wenig später in einen unbefestigen Fahrweg mündet. Auf diesem geht es nun eine Weile durch Buchenwald bergab, in einer Linkskurve bei einem leicht zu übersehenden Wegweiser zweigt rechts ein unmarkierter Pfad ab, auf dem man in Kürze zu den verstreuten Häusern auf dem Pian della Pietra (1270 m) absteigt. Weiter auf dem nahezu unbefahrenen Strässchen, das wenig später bei dem kleinen Weiler Cesaletti (1275 m) endet. Vor den ersten Häusern weist ein selbstgemaltes Holschild den richtigen Weg, auf dem es nun im dichten Wald abwärts geht. Auf einer Holzbrücke überquert man einen kleinen Seitenbach und erreicht nach weiteren 20 Minuten die sehenswerte Kirche von Martassina, die sich auf einem Hügel über dem Ortszentrum befindet.
- April bis November
- T2
- Gehzeiten:
4,0 Std.
5,0 Std. (Variante über Vertea) - Höhenunterschiede:
ca. 430 m
ca. 600 m (Variante über Vertea) - Ausgangs- und Endpunkt: Martassina (1187 m, Frazione di Ala di Stura)
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