Laghi di Trione
Zu schönen Zielen führen manchmal weite Wege, so auch zu den wunderschön gelegenen Laghi di Trione, drei malerische Bergseen in einem abgeschiedenen Hochtal des oberen Val Grande di Lanzo.
Von Migliere (1054 m), ein Ortsteil von Groscavallo, geht es zuerst einige Meter bergab, kurz darauf überquert man auf einer Holzbrücke den Fiume Stura di Val Grande. Jenseits der Flusses geht man rechts, der Abzweig ins Vallone del Croset bleibt unbeachtet, wenige Meter weiter folgt man der Beschilderung. Der anfangs steile, aber einfach zu begehende und bestens markierte Weg führt zunächst Richtung Westen durch die Buchenwälder auf der Schattenseite des Val Grande di Lanzo. Nach etwa 1,5 Stunden erreicht man den Taleingang des Vallone di Trione, ein stilles und einsames Hochtal. Der Weg knickt nach Süden ab und führt durch lichter werdenden Mischwald hinauf zur Alpe Trione (1649 m), ein paar steinerne Hütten inmitten einer einmaligen Kulisse, in der Nähe rauscht ein imposanter Wasserfall die steilen Felswände hinab. Einige der Gebäude werden noch instandgehalten, einen Alphirten trifft man hier jedoch nur selten. Auf den saftigen Weiden unten im Talboden weiden in den Sommermonaten gelegentlich ein paar Rinder, die sich selbst überlassen sind, Mitte September wird die Herde dann wieder ins Tal getrieben.
Jenseits der Alp schlängelt sich der Weg zwischen verstreuten Lärchen, Birken und viel Gebüsch das wilde und einsame Hochtal hinauf, die steile und felsige Geländestufe wird östlich davon umgangen. Im Spätsommer laden die vielen wilden Himbeeren am Wegesrand zu einer genüsslichen Rast ein. Nach einer Weile wird das Gelände flacher, nur noch sanft ansteigend wandert man weiter bis zur Gias di Mezzo (1968 m). Der Name Gias ist in einigen piemontesischen Alpentälern eine häufig verwendete Bezeichnung für eine Alp oder Alm. Ein stimmungsvoller Ort mit toller Aussicht auf die umliegenden Berge, die Uhren stehen hier seit langem still. Die einst als Weideland genutzten Flächen in Umgebung der Alp sind heute weitgehend von Alpenrosen, Wacholdersträuchern, Erlengebüsch und Ebereschen überwuchert, zwischen den archaisch anmutenden, teils verfallenen Alpgebäuden wuchern meterhoch Brennnesseln und Ampfer
In der subalpinen Höhenstufe ist ganz besonders der Alpen-Ampfer eine dominierende Pflanzengattung der sogenannten Lägerflur, die nur auf stark nitrathaltigen Böden wächst. Diese entstehen auf meist kleinräumigen und lokal begrenzten Flächen durch Überdüngung von Weidetieren wie Kühe und Rinder, die sich meist über einen sehr langen Zeitraum regelmässig am selben Ort aufgehalten haben. Lägerfluren findet man daher recht häufig in der Umgebung von Alpgebäuden, auch noch Jahrzehnte nach der Nutzungsaufgabe. Weitere typische Pflanzenarten einer Lägerflur sind Brennnesseln, Alpen-Greiskraut, Alpendost und blauer Eisenhut.
Nach einem weiteren Anstieg erreicht man eine weitläufige sanft gewellte Alphochfläche, mittendrin die steinernen Hütten der Gias dei Laghi (2142 m). Ein paar wenige Alpgebäude sind noch intakt, andere wiederum verfallen und liegen in Ruinen. Auf die umliegenden Weiden werden im Sommer einige Rinder hinaufgetrieben, ansonsten begegnet man auch hier meist keiner Menschenseele. Nur wenige Schritte entfernt befindet sich der obere der beiden Laghi di Trione (2161 m). Von dem malerisch gelegenen Bergsee geniesst man ein phantastisches Panorama auf die Berge des Val Grande di Lanzo, im Norden zeigt sich der Gran Paradiso-Massiv (4061 m). Der untere See (2125 m) befindet sich wenige Gehminuten östlich der Gias dei Laghi, von den Alpgebäuden einfach über die Weiden absteigen.
Die unschwierige Wanderung verläuft auf einem Teilstück einer Etappe des Weitwanderwegs GTA (Grande Traversata delle Alpi). Für ein noch umfassenderes Panorama lohnt es sich, weiter bis zum nahen Colle di Trione (2486 m) aufzusteigen (ca. 2 Std. zusätzlich hin und zurück).
Bei dieser Tour sollte man möglichst früh aufzubrechen, am besten bereits bei Sonnenaufgang. Vor allem in den Sommermonaten bildet sich in den Kammlagen der piemontesischen Alpentäler ab den Mittagsstunden häufig Nebel, bedingt durch die aufsteigenden feuchten Luftmassen aus der nahen, im Sommer meist schwülheissen Po-Ebene, die in Form von Quellwolken an den höhergelegenen Gipfeln und Graten stauen. Darüber hinaus ist es nicht gerade eine Freude, bei den hier häufig am Nachmittag aufziehenden Gewittern mit Starkregen in freiem Gelände herumzuspazieren. Also, wer etwas sehen will und dabei nicht nass werden möchte, ist morgens besser zeitig unterwegs ... 😉
- Juni bis Oktober, beste Wetterbedingungen im Frühsommer und im Herbst
- T2
- 7,0 Std.
- Höhenunterschied: 1130 m
- Ausgangs- und Endpunkt: Migliere (1054 m, Frazione di Groscavallo)
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