Colle San Giacomo - Alpet - Roc del Gal - Prati della Fontana

Gemütliche Halbtageswanderung auf dem aussichtsreichen Kamm zwischen dem Valle Tesso und dem Val Grande di Lanzo, auch in den Wintermonaten meist problemlos zu begehen.

Am Ausgangspunkt an der Zufahrtsstrasse zur Alpe di Monastero zweigt ein markierter Weg ab, der durch lauschigen Birkenwald in einer Viertelstunde hinauf zum Colle San Giacomo (1460 m) führt. Dort erwartet einen ein aprupter Landschaftswechsel, an dieser Stelle erreicht man den sanft gewellten Gratrücken, der das Valle Tesso vom westlich gelegenen Val Grande di Lanzo trennt. Man blickt über eine grasige kleine Hochfläche mit einigen verstreuten Birken, in der Ferne die beeindruckende Gipfelkulisse der drei Lanzo-Täler, alle schön in Reih und Glied. Von hier lohnt ein kurzer Abstecher zur Cappella di San Giacomo (1414 m), die sehenswerte kleine Kirchenkapelle befindet sich westlich des Passes, unweit der Hütten der Alpe San Giacomo, nur wenige Schritte entfernt. Sie wird von Einheimischen in ehrenamtlicher Arbeit gepflegt und instandgehalten. Ein idyllisches und friedvolles Fleckchen, die Stille ist wohltuend und bereichernd. Hier kann man in aller Ruhe die schöne Aussicht geniessen, das grossartige Panorama begleitet einen in den nächsten Stunden.

Vom Colle San Giacomo geht es über die Weiden hinauf zur nahen Alpe Santa Barbara (1504 m), die renovierten Hütten werden heute als Wochenendhäuschen genutzt. Danach folgt ein besonders schöner Wegabschnitt durch einen herrlichen Birkenwald. Die Umgebung war einst gerodet, auf den heute von Birken überwachsenen Flächen weideten jahrhundertelang Kühe, Schafe und Ziegen. Seit der weitgehenden Einstellung der traditionellen Alpwirtschaft hat sich das Landschaftsbild stark verändert, immer mehr Weideflächen liegen brach und verbuschen infolge der Nichtnutzung. Bei dem grossen Gedenkstein für die Gefallenen des Krieges am Colle della Forchetta (1589 m) mündet der Weg in die geschotterte Zufahrtsstrasse zur Alpe di Monastero, der man kurz folgt. Eine grosse Lücke zwischen den verstreuten Birken macht den Blick frei auf das riesige Alpgebiet von Menulla, tief unten das waldreiche Valle Tesso, ein nahezu unbewohntes Nebental, was bei Lanzo Torinese in die Tiefebene ausläuft. Der markierte Weg verschwindet wieder im Unterholz, nach wenigen Minuten überquert man erneut die parallel verlaufende Alpstrasse. Hier zweigt in einer Kehre eine anfangs undeutliche Pfadspur ab, nach einem kurzen Anstieg wandert man erneut über den luftigen Gratrücken zwischen dem Valle Tesso und dem Val Grande di Lanzo. Vorhang auf! Von hier oben geniesst man weite Blicke, von der Po-Ebene bis zum Alpenhauptkamm, bei klarem Wetter sieht man das Häusermeer der nur 30 km entfernten Metropole von Turin. Mitten auf grasigen Kamm steht eine originelle handgeschnitzte Holzfigur, die von den Einheimischen Decollo di Menulla genannt wird. Dann geht es einige Höhenmeter bergab, vorbei an einer einzelstehenden renovierten Hütte, nach einem kurzen Gegenanstieg kommt man zur Alpe Roc del Gal (1693 m, ohne Bezeichnung im Gelände, in manchen Karten auch als Alpe Rocca del Gallo bezeichnet). Direkt daneben der namensgebende Roc del Gal, ein aussergewöhnlicher und pittoresk in der Landschaft herumstehender Felsklotz.

Hier mündet der Pfad wieder in die unbefestigte Alpstrasse, auf dieser kurz abwärts bis zu der untersten Gebäudegruppe von Alpet (1646 m). Von hier einfach über die Weiden abkürzen, viel schöner als die Alpstrasse, die hier einen riesigen Bogen macht. Weiter unten trifft man auf einen Wegweiser und einen markierten Pfad, der hinab zu der Alpsiedlung von Menulla führt. Der verbleibende Abstieg verläuft auf der geschotterten Alpstrasse.

Die Wanderung kann man beliebig verlängern bzw. mit anderen Routen kombinieren.

Variante:

Alternativ kann man die Wanderung auch am Brunnen der Fontana Sistina (1132 m) beginnen. Die ersten 500 Meter verlaufen auf der schmalen Fahrstrasse, bis zu der Strassenkehre bei den Häusern von Curdumpero (Wegweiser). Weiter auf einem bequem zu begehenden breiten Waldweg bis zu den aufgegebenen Alphütten von Proima (1291 m), wo sich ein Wegweiser befindet. Hier verlässt man den Hauptweg und steigt steil im Wald bergauf. Nach 20 Minuten mündet der Pfad in einen unbefestigten Fahrweg, auf diesem in wenigen Minuten bis zur Zufahrtsstrasse zur Alpe di Monastero. Von dort weiter wie oben beschrieben zum Colle San Giacomo.

In den untenstehenden Fotogalerien findet Ihr zahlreiche Eindrücke aus allen vier Jahreszeiten.

• März bis November, bei normalen Schneeverhältnissen auch in den Wintermonaten
• T2
• Gehzeiten:
  2,5 Std.
  4.0 Std. (Variante ab Fontana Sistina)
• Höhenunterschiede:
  350 m
  570 m (Variante ab Fontana Sistina)
• Ausgangs- und Endpunkte:
  Abzweig zum Colle San Giacomo (ca. 1350 m) an der Zufahrtsstrasse zur Alpe di Monastero, 6 km nördlich von Chiaves. Die Strasse ist von Juni bis Ende Oktober geöffnet, ansonsten etwa 1,5 km unterhalb an der geschlossenen Schranke.
  Variante: Fontana Sistina (1132 m), ca. 2 km nördlich von Chiaves (Fraz. di Monastero di Lanzo)