Pian d‘Attia - Pianfè

Gemütliche Halbtages-Rundwanderung auf einfach zu begehenden Alpwegen im mittleren Val d‘Ala. Die Tour ist auf einigen Abschnitten identisch mit der vorherigen, nur ein wenig kürzer und mit weniger zurückzulegenden Höhenmetern.

Vom grossen Dorfplatz in Ala di Stura (1075 m) folgt man zunächst etwa 500 m der Strasse talaufwärts. Bei einem kürzlich restaurierten Bildstock beginnt ein breiter Saumweg, der anfangs auf einer kunstvoll angelegten Treppe in einem Viertelstündchen durch den Wald nach Lombarda (1182 m) führt. Der kleine Weiler besteht nur aus wenigen dicht aneinandergebauten Häusern. Die meisten der uralten Gebäude sind heute verlassen und ihrem Schicksal überlassen. Zurück bleiben zerbröselnde Fassaden, morsche Dachbalken, Spinnweben und verwilderte Vorgärten. Ein Blick durch ein kleines Fenster offenbart Vergängliches, in einem der Häuser stehen noch Mobilar und andere zurückgelassene Gegenstände. Wenige Meter unterhalb ein grosser und gepflegter Hof, das einzige Anwesen von Lombarda, was heute noch bewohnt und bewirtschaftet ist.

Bei der oberen Häusergruppe von Lombarda mündet der Weg in ein unbefestigtes Alpsträsschen, die man 10 Minuten später bei einem Wegweiser wieder verlässt. Auf einer wunderschönen Mulattiera (= Saumweg oder Maultierweg) wandert man zwischen hohen Trockensteinmauern in Kürze zur grossen Lichtung von Chiottero (1270 m), eine ehemalige Alpsiedlung, im lokalen Dialekt auch Ciautè genannt. Die kleine Kirchenkapelle und eine einzige Hütte werden noch instandgehalten, die anderen Gebäude werden bereits seit langer Zeit nicht mehr genutzt und verfallen. Der Weiterweg führt durch den Wald zum Pian d‘Attia (1382 m), eine weitere Alpsiedlung am Rand einer aussichtsreichen kleinen Hochfläche. Manche der seit Jahrzehnten aufgegebenen Gebäude liegen mittlerweile in Ruinen, andere wiederum sind hübsch renoviert und werden von den Einheimischen noch als Wochenendhäuschen genutzt. Oberhalb der Hütten trifft man auf eine unbeschilderte Wegkreuzung, wo man links geht. Der Weg, der geradeaus zur Alpe d‘Attia führt, bleibt unbeachtet.

Es folgt ein längerer Abschnitt für Genusswanderer, ohne nennenswerte Höhenunterschiede führt der Weg zunächst Richtung Westen, mal durch Wald, mal mit schöner Aussicht auf die Berge des Val d‘Ala. Nach einer halben Stunde verschwindet der Weg für eine Weile im Buchenwald und steigt leicht an, zwischendurch werden einige kleine Seitenbäche überquert. Kurz vor der östlichsten Gebäudegruppe von Pianfè mündet der Pfad in einen breiten unbefestigten Fahrweg. Pianfè (1480 m), der höchste Punkt dieser Wanderung, ist eine weitläufige Hochfläche mit vielen verstreuten Alpgebäuden, wo in den Sommermonaten noch zahlreiche Tiere weiden. Jenseits der Hütten verlässt man bei einem Wegweiser den Fahrweg und geht rechts, dann weiter durch eine Lichtung bis zur westlichen Gebäudegruppe von Pianfè. Von dort ein kurzes Stück weglos über die Weiden Richtung Süden, bereits nach wenigen Metern trifft man auf einen deutlich sichtbaren Pfad, der zunächst am Waldrand entlang führt und wenig später wieder in den parallel verlaufenden unbefestigen Fahrweg mündet. Auf diesem geht es nun etwa 20 Minuten bergab. In einer Linkskehre mit einem leicht zu übersehenden Wegweiser beginnt ein unmarkierter Pfad, der durch Buchenwald in weiteren 10 Minuten zu der Häusergruppe auf dem Pian della Pietra (1270 m) führt. Namensgebend für diesen abgeschiedenen Ort ist der auffällige einzelne riesige Stein (ital. = pietra), der mitten in der lieblichen Wiesenlandschaft herumliegt. Vom Pian della Pietra geht es auf der nahezu unbefahrenen Zufahrtsstrasse hinab in den Talboden des Val d‘Ala und von dort zurück zum Ausgangspunkt.

• März bis November
• T2
• 3,5 Std.
• Höhenunterschied: ca. 420 m
• Ausgangs- und Endpunkt: Ala di Stura (1075 m)